Einbruchschutz bei Türen – Möglichkeiten im Detail

Einbruchschutz bei Türen – Möglichkeiten im Detail

Ein Einbruch bedeutet materielle und finanzielle Schäden. Weitaus schlimmer als der Verlust von Gegenständen und Geld sind die psychischen Auswirkungen, die ein Einbruch verursacht. Denn der Dieb dringt tief in die Privatsphäre des Mieters oder Hauseigentümers ein.

Deshalb hat der Einbruchschutz bei Türen höchste Priorität. Dazu können Sie auf mechanische Einbruchschutz-Maßnahmen oder elektronische Sicherheitslösungen zurückgreifen.

Mechanische Einbruchschutz-Maßnahmen

Die Zahl der Einbrüche steigt, berichtet die Polizeiliche Kriminalstatistik. Jedoch misslingt fast die Hälfte der Einbruchsversuche dank der Einbruchschutz-Maßnahmen durch die Bewohner. Ohne diese haben Einbrecher leichtes Spiel. Oft genügt körperliche Gewalt, um in die Wohnung zu kommen.

Neue Haustüren, die Sie für den Hausbau oder Umbauten kaufen, sollten für einen guten Einbruchschutz – mindestens die Widerstandsklasse (RC) 2 – besitzen. Die einbruchshemmenden Haus- und Wohnungstüren sind gleichsam aus einem Guss. Das bedeutet, dass es bei der Gesamtkonstruktion, die das Türblatt, die Zarge, den Beschlag und das Schloss umfasst, keine Schwachpunkte gibt. Diese Türen entsprechen der Norm DIN EN 1627. Gleichwertig sind nach der DIN V ENV 1627 Norm geprüfte Türen.

Übrigens: Einbruchhemmende Türen erhalten Sie mit den Widerstandsklassen (RC) 1 bis 6. Dabei ist RC 1 die höchste Widerstandsklasse, RC 6 die niedrigste. Achten Sie darauf, dass Keller- und Nebeneingangstüren ebenfalls mindestens die Widerstandsklasse 2 besitzen.

Einbruchhemmende Türen mit einem mechanischen Einbruchschutz besitzen eine Mehrpunktverriegelung. Die Verriegelungspunkte sichern die Tür an mehreren Stellen. Das Aufhebeln ist schwieriger und dauert deshalb länger. Die Gefahr, entdeckt zu werden, ist größer und schreckt Einbrecher ab.

Zusätzliche Sicherheit und Stabilität bieten Haus- oder Wohnungstüren, die mit Sicherheitsschließblechen fest im Mauerwerk oder im Türrahmen verankert werden. Sicherheitsbeschläge bestehen aus gehärtetem Stahl und hindern Einbrecher daran, das Türschloss aufzubrechen oder herauszuhebeln. Zudem bietet ein verstärktes Türblatt aus Massivholz oder Metall einen hohen Widerstand beim Einbruchsversuch.

Klingelt es an der Tür und Sie möchten Fremden keinen Zutritt zu Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung erlauben, können Sie sich mit einer Türkette davor schützen. Diese erlaubt es lediglich, die Tür einen Spalt breit zu öffnen, sodass Sie Ihr Gegenüber sehen und mit ihm kommunizieren können.

Zudem bieten Querriegelschlösser einen hohen Schutz. Alternative Bezeichnungen dafür sind Panzerriegel und Protectorriegel. Die Querverriegelung verläuft innen quer über das gesamte Türblatt. Sie schützt vor mechanischen Angriffen durch Auffräsen und Aufbohren und zudem vor dem Herausreißen des Zylinders.

Wintergarten einbruchsicher machen

Ein Wintergarten ist eine Möglichkeit, der Natur nahe und dennoch nicht vom Wetter abhängig zu sein. Doch selbst falls Sie einen modernen Aluminium-Wintergarten Ihr Eigen nennen, haben Einbrecher oft leichtes Spiel.

Setzen Sie deshalb in den Schiebetüren und -fenstern ihres Aluminium-Wintergartens Sicherheitsglas oder Verbundsicherheitsglas ein. Diese Glasarten sind schwer einzuschlagen. Zudem brauchen Sie auch hier robuste Schließzylinder, stabile Beschläge und Mehrfachverriegelungen. Hat Ihr Wintergarten eine Tür, bieten Panzerriegel zusätzlichen Schutz.

Elektronische Sicherheitslösungen

Den mechanischen Schutz erweitern Sie zwecks höchstmöglicher Sicherheit mit elektronischen Sicherheitslösungen wie Smarthome-Systeme, digitale Schlösser oder Alarmanlagen.

Elektronische Türschlösser finden Sie im Handel unter den Bezeichnungen Smart Locks, smarte Türschlösser oder smarte Schlösser. Funken diese über Bluetooth, sind die Schlösser nur bedienbar, sobald Sie sich in der Nähe der Tür befinden. Anders ist es bei einem WLAN-Türschloss. Kombiniert mit einer Bridge lässt sich das Schloss von unterwegs aus öffnen.

Besitzt das smarte Türschloss eine Auto-Unlock-Funktion, öffnet sich die Tür beziehungsweise das Schloss automatisch. Der Nutzer braucht lediglich mit seinem Smartphone in die Nähe der Tür zu kommen. Eine manuelle Aktion ist nicht notwendig. Andere digitale Türschlösser erlauben den schlüssellosen Zugang mithilfe von Codes, des Fingerabdrucks oder einer Smartphone-App. Zusätzlich können Sie mit einer Alarmanlage Ihr Haus oder Ihre Wohnung schützen.

Zusatzmaßnahmen

Lichtschranken, die mit den Alarmanlagen verknüpft werden, erweitern den mechanischen und elektronischen Einbruchschutz. Auch mit Bewegungsmeldern sowie Videokameras ausgestattete Grundstücke schrecken Einbrecher zuverlässig ab. Zudem helfen Türspione sowie Gegensprechanlagen, die mit einer Videokamera verbunden sind, vor ungebetenen Gästen.

Einbruchhemmende Nachrüstung

Wünschen Sie sich mehr Sicherheit in ihrem Zuhause, können sie den Einbruchschutz auch nachrüsten. Beachten Sie bei Ihrer Planung, dass Türblatt, Türbänder, Türrahmen, Schlösser sowie Beschläge und Zusatzsicherungen aufeinander abgestimmt sind. Erledigen Sie die Nachrüstung nur selbstständig, falls Sie sich gut damit auskennen. Die einbruchhemmende Nachrüstung sollten Sie anderenfalls in die Hände von Fachleuten legen.

Professionelle Montage und Qualitätssicherung

Einbruchschutztüren werden am besten von Fachleuten eingebaut, denn falsch montiert sind sie wirkungslos. Wichtig ist, dass nur geprüfte Bauteile aus hochwertigen Materialien zum Einsatz kommen. Lassen Sie sich durch Sicherheitsexperten vertrauenswürdiger Firmen beraten, die sich auf mechanische und elektronische Sicherheitsmaßnahmen spezialisiert haben.

Zudem können Sie sich an die Polizei wenden, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Neben der Beratung können Sie sich online informieren und Broschüren herunterladen.

Überschreiten die Kosten für die Materialien und den Einbau Ihr Budget? Wenden Sie sich mit dem Zweck einer Förderung an die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK), die mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes kooperiert. Zudem fördern Länderprogramme den Einbau von Sicherheitstechnik.

Fazit

Prävention ist der beste Schutz vor Einbruch. Empfehlenswert ist es, mechanische mit elektronischen Sicherheitsmaßnahmen zu kombinieren. Verwenden Sie nur geprüfte und hochwertige Materialien und lassen Sie diese von Fachfirmen einbauen. Adressen erhalten sie auf der Website der Einbruchschutzkampagne K-Einbruch der Polizei.

 

Foto: © john / stock adobe