Fenster einbauen – Schritt für Schritt

Fenster einbauen – Schritt für Schritt

Ein Haus ohne Fenster ist unvorstellbar. Fenster bringen Licht in jedes Zimmer und ermöglichen es, zumindest tagsüber ohne eine künstliche (und Geld verschlingende) Beleuchtung auszukommen.

Zudem gilt: Je heller der Raum ist, desto mehr wirkt sich das positiv auf unser Wohlbefinden aus. Wir fühlen uns gut und sind entspannt. Die Fenster schützen uns ebenso vor Regen bzw. einem Unwetter oder enormer Sonneneinstrahlung.

Bei jedem Hausbau oder bei einer Renovierung bzw. Sanierung stellt sich jedoch die Frage: Die Fenster von einer Spezialfirma einbauen lassen oder diese selbst einbauen? Generell kann ein geschickter Heimwerker Fenster selbst einbauen, sofern er über ein paar geeignete Werkzeuge verfügt. Worauf dabei zu achten ist, erklären wir hier.

Fenster einbauen – welche Werkzeuge und Hilfsmaterialien brauche ich?

Die folgenden Werkzeuge und Hilfsmaterialien, welche zum Fenstereinbau benötigt werden, sollte eigentlich jeder ambitionierte Heimwerker zuhause haben. Falls nicht, lassen sie sich in jedem Baumarkt erwerben:

  • neues Fenster samt Rahmen
  • Montageschaum
  • Wasserwaage
  • Bohrmaschine
  • passende Schrauben und Dübel
  • Schraubendreher
  • Cuttermesser
  • Metermaß
  • Dichtband oder Silikon
  • Keile & Abstandshalter

Fenster einbauen – Schritt für Schritt

Kommen wir nun zum praktischen Teil. Welche Schritte sind nötig, um ein Fenster fachgerecht einzubauen? Natürlich kann hier nicht für jede Fensterform und jedes Material eine detailgenaue Anleitung zur Verfügung gestellt werden, die meisten Schritte sind jedoch für alle Fenster gleich. Diese sind:

Vorbereitungen

Bevor Sie die Fenster Ihrer Wahl bestellen, muss die Laibung – also der Fensterausschnitt – genau gemessen werden. Am besten nicht nur einmal. Dabei messen Sie die Laibung an mindestens drei Stellen an einer Seite, damit Sie auch kleine Unregelmäßigkeiten in der Wand berücksichtigen.

Sobald alles ausgemessen ist, messen Sie am besten gleich nochmals, denn einmal bestellt und eingebaut lassen sich die neuen Fenster nur äußerst schwer oder gar nicht mehr verändern. Von den gemessenen Werten zieht man dann 25 mm in der totalen Höhe bzw. totalen Breite für die Fuge ab.

Falls die Fenster minimal größer sind als die Fensteröffnung in der Wand, ist das kein großes Problem, da man zur Not mit dem Meißel etwas nachhelfen kann. Wenn Sie sich beim Messen noch unsicher sind, können Sie häufig auch den Lieferanten, bei dem Sie das Fenster günstig gekauft haben, bitten, Maß zu nehmen. Die meisten Firmen bieten diesen Service ohne weitere Kosten oder gegen einen nur geringen Obolus an.

Entfernung des alten Fensters

Um das alte Fenster zu entfernen, müssen Sie die Schaumfuge rund um das Fenster vorsichtig einschneiden, bevor Sie das alte Fenster herausbrechen. Seien Sie dabei unbedingt vorsichtig, um den Rahmen nicht zu zerstören. Selbstverständlich sollte auch das Fensterglas nicht brechen und splittern. Tipp: Mit einem Helfer gelingt das Ganze viel einfacher, da Fenster generell meist zu schwer für eine Person sind.

Nach der Entfernung des bzw. der alten Fenster spielt natürlich auch das Thema Entsorgung eine Rolle. Alte Fenster lassen sich ganz einfach auf der Mülldeponie bzw. im örtlichen Wertstoffhof entsorgen. Bei besonders wertvollen bzw. antiken Fenstern kann es sich jedoch lohnen, diese beispielsweise über Kleinanzeigen zu verkaufen oder in einem neuen Bauprojekt zu benutzen.

Auf staubfreie Laibung achten

Bevor Sie die Fenster Ihrer Wahl einbauen können, müssen Sie auf eine tadellose Flächenbeschaffenheit achten. Ist die Laibung tatsächlich staubfrei? Denn nur so können auch die Dichtungsbänder später halten. Hierfür sollte die Laibung noch einmal gründlich von Staub und Schmutz befreit und anschließend mit einem geeigneten Mittel (z. B. Isopropanol) entfettet werden.

Fenster für den Fenstertausch vorbereiten

Die neuen Fenster stehen bereit für den Fenstereinbau und müssen jetzt nur noch vorbereitet werden. Nachdem Sie die Folie entfernt haben, montieren Sie den Fenstergriff am Fensterflügel. Meistens muss hierzu ein Sicherheitsstift nach unten hin entfernt werden. Danach öffnen Sie den Fensterflügel und ziehen Sie ihn nach oben hin heraus.

Fenster einsetzen

Der Abstand der Fugen ist nach allen Seiten exakt auszurichten. Hierzu wird der Fensterrahmen mit Keilen fixiert – zuerst werden diese oben montiert, danach folgen die seitlich unteren und seitlich oberen Keile.

Mit einem Bohrer werden im Abstand von ca. 40 cm Löcher gebohrt. Anschließend werden mit einem Steinbohrer diese Löcher nachgebohrt, so dass diese bis ins feste Mauerwerk reichen. In der Regel werden Schlagdübel benutzt, um die Fenster im Mauerwerk zu verankern. Die Hölzer dürfen nur an der Stelle eingesetzt werden, an der sich die Schrauben befinden. Im Anschluss müssen die Fugen mit Schaum ausgefüllt werden.

Nun wird es ernst, die neuen Fenster werden eingesetzt. Hierzu brauchen Sie in jedem Fall eine Wasserwaage. Bringen Sie die ausgewählten Fensterdichtungen (Dichtbänder) direkt am Rahmen an. Dann greifen Sie zur Wasserwaage.

Die Fenster müssen nämlich absolut gerade eingesetzt werden, damit sie richtig schließen können. Etwaige Unebenheiten lassen sich mit Unterlegscheiben ausgleichen. Überprüfen Sie lieber zweimal, ob das Fenster sowohl waagerecht als auch lotrecht eingesetzt ist, bevor Sie es schließlich befestigen.

Endkontrolle

Ist die Arbeit geschafft und der Montageschaum ausgehärtet (Herstellerangaben beachten!), steht noch die Endkontrolle an. Prüfen Sie ob sich das Fenster bzw. die Fensterflügel einwandfrei und leicht schließen lassen und ob alles dicht ist.

Fazit

Wer nicht gerade zwei linke Hände hat, kann ein Fenster in der Regel ohne Probleme selbst einbauen. Achten Sie darauf, das Fensterelement und den Ausschnitt zunächst sorgfältig zu prüfen und vorzubereiten. Nur so ist das Fenster später problemlos zu öffnen und kann auch wieder einwandfrei geschlossen werden. Falls etwas nicht klappt, holen Sie sich professionelle Hilfe.

 

Foto: © Africa Studio / stock adobe

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